Pressemitteilung vom 24. Juni 2025
Zur ausverkauften 31. Auflage von Hamburgs großem Halbmarathon haben sich mehr als 18.000 Aktive aus aller Welt angekündigt – ein neuer Rekord! Mit Richard Ringer befindet sich aktuell eines der Aushängeschilder der deutschen Leichtathletik unter ihnen. Die internationale Konkurrenz ist jedoch groß.
Vor ca. sechs Wochen ging die letzte von 18.000 Startnummern über die virtuelle Ladentheke. Schon deutlich länger steht fest, dass sich an diesem Sonntag so viele Halbmarathonis wie nie zuvor über Hamburgs Straßen bewegen werden. Mit einem Meldeplus von fast 42 % ist es der mit Abstand größte Lauf in der 31-jährigen Veranstaltungsgeschichte.
Der Laufsport erlebt derzeit einen historischen Boom und Großstadtläufe liegen besonders im Trend. Der Halbmarathon durch die Elbmetropole kann mit sämtlichen Anreizen punkten, welche Straßenläufe so beliebt machen: Eine attraktive Strecke mit vielen Sehenswürdigkeiten, ein großes Unterhaltungsprogramm am Streckenrand und die lautstarke Unterstützung durch das Hamburger Publikum.
Ob die Spitzenathletinnen und -athleten am Sonntag dafür ein Auge haben werden, kann bezweifelt werden. Vielmehr werden sie versuchen, sich in einem hochkarätig besetzten, internationalen Spitzenfeld zu behaupten. Mit Richard Ringer wird einer der bedeutendsten deutschen Langstreckenläufer dabei sein (u.a. Europameister im Marathon 2022, Deutscher Meister im 10 km Straßenlauf und Halbmarathon 2023).
„Der hella hamburg halbmarathon ist für mich die ideale Vorbereitung auf die kommende Weltmeisterschaft. Die Strecke weist mit dem Gefälle auf den ersten Kilometern sowie der Steigung zum Ziel ein ähnliches Profil auf, und auch die wärmeren Temperaturen sind vergleichbar. Der Lauf selbst ist mit internationaler Konkurrenz gut besetzt, von der ich richtig gefordert werde“, blickt Ringer vorfreudig auf das Rennen.
Der 36-jährige Olympionike vom LC Rehlingen tritt die Reise mit einer Bestzeit von 1:00:51 h (Berlin, April 2025) nach Hamburg an. Damit liegt er sogar in Reichweite des Streckenrekordes (1:00:52 h, Merhawi Kesete, 2015). Da die Strecke in Hamburg jedoch anspruchsvoller ist, ist mit einem ähnlichen Ergebnis nicht zu rechnen.
Deutlich besser stehen da die Chancen für Samwel Mailu. Der 32-jährige Kenianer kehrt mit positiven Erinnerungen an die Elbe zurück, konnte er das Rennen bereits 2022 und 2023 für sich entscheiden (1:01:52 h bzw. 1:01:09 h). Sollte die aktuelle Wettervorhersage Recht behalten, erwarten ihn am Sonntag deutlich bessere Bedingungen als bei den Hitzerennen 2022 und 2023.
Größte Konkurrenz dürfte er von seinen Landsmännern Hillary Kipchirchir und Edward Cheserek erwarten Beide können sehr schnelle Bestzeiten vorweisen: 58:53 Min. in Valencia 2023 bzw. 59:11 Min. in Kopenhagen 2023. Diese Zeiten wurden allerdings auf ehemaligen Weltrekordstrecken erzielt – wie sich diese Ergebnisse auf Hamburg übertragen lassen, wird sich am Sonntag zeigen.
Bei den Damen wird das Spitzenfeld vermutlich von Lonah Salpeter angeführt werden. Die Siegerin von 2022 und amtierende Streckenrekordhalterin (1:10:05 h) hat bereits 2019 in Prag bewiesen, dass sie sich international nicht zu verstecken braucht (1:06:09 h). Es bleibt spannend, was die 36-Jährige bei lauffreundlicheren Temperaturen noch aus der Strecke herausholen kann. Ihr werden vermutlich die Kenianerinnen Viola Chepngeno (persönliche Bestleistung: 1:06:43 Stunden / Kopenhagen 2024) und Carolina Korir (1:07:23 h / Rom 2023) auf den Fersen sein. Sollten die drei von Beginn an zusammenlaufen, könnten sie sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen pushen.
Bei den deutschen Frauen wird niemand in diese Dimensionen vorstoßen können. Als Favoritin auf das deutsche Podest geht Lisa Huwatschek (Hannover 96, p.B.: 1:14:00 h) ins Rennen. Entscheidend wird sein, mit wem sie das Rennen bestreitet. Schafft sie es, sich in einer Männergruppe festzusetzen, oder wird das deutsche Frauenfeld mitziehen? Alleine wird es für sie jedenfalls sehr schwer.
Noch bevor die Läufer:innen an den Start gehen, gehört die Strecke aber den (Speed-) Skater:innen. Mit knapp 500 Starter:innen ist die Veranstaltung das größte Rennen im Norden. Als Station des German Inline Cup ist ohnehin bereits ein gut besetztes Teilnahmefeld garantiert. Nun werden erstmals auch die Deutschen Meisterschaften an der Elbe ausgetragen, was die Qualität des sportlichen Wettbewerbs nochmals steigern wird.
Sowohl die Titelverteidigerin Josie Hofmann (RSV Blau-Weiß Gera) als auch der Titelverteidiger Alexander José Bastidas Rodriguez (SRC Berlin e. V.) werden mit breiter Brust anreisen. Während Hofmann bei ihrem Hamburg-Debüt im letzten Jahr trotz nicht einfacher Rahmenbedingungen – starke Regenfälle sorgten in der Nacht vor dem Rennen für nasse Bodenverhältnisse – gleich den Sieg einfuhr, wird es für Rodriguez bereits die siebte Teilnahme am hella hamburg halbmarathon sein. Der 41-jährige gebürtige Venezolaner fuhr bisher jedes Mal aufs Siegerpodium, 2019 sprang sogar der Gesamtsieg heraus.
Hier wird jedoch Felix Rijhnen (ERSG Darmstadt) ein Wörtchen mitzureden haben. Der Rekordsieger (2017, 2022, 2023 und 2024) und amtierende Streckenrekordhalter (31:40,46 min) des hella hamburg halbmarathon wird auch wieder mit von der Partie sein und kann den Start gar nicht mehr abwarten: „Der Kurs durch die Hamburger Innenstadt ist und bleibt meine absolute Lieblingsstrecke. Außerdem ist die Stimmung mit dem Start auf der Reeperbahn einzigartig, zu der ich immer wieder gerne zurückkehre.“
Im vergangenen Jahr kam es auf der Strecke zu einem Zwischenfall, als ein 25-Jähriger einen Kreislaufkollaps erlitt und bei Kilometer 16 zusammenbrach. Dank des schnellen Eingreifens der Einsatzkräfte konnte der junge Mann reanimiert werden und das Krankenhaus wenige Tage später wohlauf verlassen. Solche Situationen sind bei Laufveranstaltungen leider keine Seltenheit und können in den schlimmsten Fällen tödlich ausgehen.
Deshalb bietet der Veranstalter ab sofort Intensivkurse zur Auffrischung des Erste-Hilfe-Wissens an. Interessierte können sich kostenlos für eine 45-minütige Einheit am Freitag oder Sonnabend anmelden. Dort werden ihnen die wichtigsten Maßnahmen bei typischen Notfällen von Laufveranstaltungen praxisnah vermittelt – von der Symptomerkennung bis zur Herz-Lungen-Wiederbelebung. Zusätzlich finden alle Teilnehmenden die wichtigsten Informationen in ihren Startunterlagen zusammengefasst.
„Wir möchten unsere Teilnehmenden sensibilisieren, dass in Notfällen der Einsatz von Ersthelferinnen und Ersthelfern über Leben und Tod entscheiden kann. Rettungskräfte sind zwar immer nur wenige Minuten entfernt, jedoch ist es von großer Bedeutung, die Zeit bis zu deren Eintreffen mit geeigneten Maßnahmen zu überbrücken“, begründet Steven Richter, Geschäftsführer des Veranstalters BMS Die Laufgesellschaft, das Angebot.
Wenn am Sonntag auf der Reeperbahn der erste Startschuss um 8.30 Uhr fällt, werden mehr als 100 Nationen vertreten sein – ob auf Inline-Skates oder in Laufschuhen. Der Sport kommt damit weiterhin seiner Funktion zur Völkerverständigung nach. Vielleicht gerade wichtiger denn je.
Anmeldungen zum Skaten sind noch unter hamburg-halbmarathon.de möglich.
Fotocredits
1 Dierk Kruse
2 Marcus Barthel
3 & 4 Marco Grundt
5 Norbert Wilhelmi
6 Bizz-Sports
7 & 8 Meine-Sportfotos.de/Hanno Bode
(zur Veröffentlichung freigegeben)
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