Durch die Siege von Christoph Schrick und Carolina Schäfer beim BARMER Alsterlauf in Hamburg wurde die U23-Gesamtwertung vor dem R5K-Finale in Berlin noch einmal kräftig durcheinandergewirbelt.
Mit Christoph Schrick vom Königsteiner LV und Carolina Schäfer von der TG Schwalbach haben zwei Talente aus dem Taunus die U23-Rennen zur R5K-Tour in Hamburg gewonnen. Christoph Schrick sicherte sich nach fünf Kilometern auf einem 1.000 Meter langen Wendepunktkurs den Sieg in 14:55 Min. und übernahm damit vier Wochen vor dem großen Finale am 28. September beim BMW Berlin-Marathon die Pole Position in der Gesamtwertung vor dem bisher führenden Jonas Kulgemeyer (Osnabrücker TB), der in Hamburg mit 15:00 Min. auf Rang zwei lief.
Für Christoph Schrick war es der zweite R5K-Start in dieser Saison und nach dem Rennen beim Paderborner Osterlauf war er auch begeistert von der Atmosphäre in Hamburg: „Es war ein cooler Rundkurs, die Strecke war sehr schön – vor allem weil uns die Zuschauer so gut angefeuert haben.“ Im Rennen hatte er sich zunächst mit vier weiteren Läufern vom Feld abgesetzt: Außer Jonas Kulgemeyer liefen die beiden U23-Athleten Bela Diettrich (LC Wechloy) und Lance Franke vom Potsdamer Laufclub in der Spitzengruppe. Dazu kam noch U20-Favorit Christopher Dahlmeyer (TSV Bayer 04 Leverkusen). In der dritten Runde setzten sich Christoph Schrick und Jonas Kulgemeyer ab. Auf der Zielgeraden sicherte sich Schrick dann den Sieg. Überraschend stark präsentierte sich Bela Diettrich, der in 15:14 Min. Dritter wurde.
Einen Führungswechsel in der Gesamtwertung gab es auch bei den Juniorinnen: Nachdem U23-Favoritin Carolina Schäfer mit einer 3:10er Einstiegsrunde klargemacht hatte, dass sie den Sieg in Hamburg unbedingt wollte, konnte keine andere Läuferin die Lücke schließen, die sie mit dem schnelle Anfangstempo gerissen hatte. „Das Rennen hat Spaß gemacht. Es war toll, weil die Zuschauer überall standen. Auf der kurzen Runde hat man sie immer gehört und es war eine super Stimmung“, sagte sie.
Am Ende gewann die Hessin in 16:17 Min. und übernahm die Spitze der Gesamtwertung von Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg), die in Hamburg mit 17:03 Min. auf Rang drei lief. Damit hat sie kaum noch Chancen auf den Gesamtsieg – zumal in Hamburg auch noch Vorjahresgesamtsiegerin Kiara Nahen (LC Paderborn) in 16:38 Min. deutlich schneller war und auch in der Gesamtwertung an Sonja Lindemann vorbeizog.
Bei der U20 dominierten in Hamburg Christopher Dahlmeyer in 15:14 und Annika Klezath (Osnabrücker TB) in 17:48 Min. Die beiden melden dadurch vier Wochen vor dem großen R5K-Finale beim Berlin-Marathon Ansprüche aufs Podium an. „Es waren optimale Bedingungen hier in Hamburg“, schwärmte Annika Klezath vom BARMER Alsterlauf, „es hat echt Spaß gemacht und es war eine super Stimmung. Ich wurde immer angefeuert. Jetzt freue ich mich auf das Finale in Berlin.“ Und Christopher Dahlmeyer ergänzte: „Das Rennen war cool.“
Für den U20-Gesamtsieg favorisiert bleiben allerdings die bisher führenden Tristan Kaufhold und Vanessa Mikitenko, die in Hamburg nicht am Start waren, weil sie für Berlin bereits qualifiziert sind. Mit Vanessa Mikitenko war die Tochter der deutschen Marathonrekordlerin Irina Mikitenko parallel zum Hamburger R5K-Rennen bei den U20-Weltmeisterschaften im peruanischen Lima für Deutschland am Start. Über 3.000 Meter qualifizierte sie sich mit einem souveränen Vorlauf in 9:13,94 Min. für das Finale, auf das sie dann aber aus gesundheitlichen Gründen verzichten musste.
Mit der R5K-Tour sucht Deutschland den schnellen Straßenlauf-Nachwuchs: Zur Serie gehören 2024 fünf Rennen über je fünf Kilometer in Dresden (24. März), Paderborn (30. März), Hannover (13. April), Hamburg (1. September) und am Ende das große Finale beim Berlin-Marathon am 28. September in der Hauptstadt. In der Gesamtwertung geht es für junge Läuferinnen und Läufer in den Klassen U20 und U23 um Preisgelder, Trainingslager und vor allem ums regelmäßige Kräftemessen mit den Besten des Landes. Veranstaltet wird das Ganze von German Road Races (GRR) mit Unterstützung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). GRR ist als Vereinigung der großen Laufevents im deutschsprachigen Raum die Interessenvertretung für den Laufsport auf der Straße. Um in der Gesamtwertung vorn zu landen, reicht es nicht, einmal schnell zu sein. Mindestens drei Starts sind Pflicht. Einer davon muss beim Finale in Berlin sein. Am Ende gewinnt, wer in der Addition des Ergebnisses von Berlin mit den beiden schnellsten Zeiten bei den vorhergehenden R5K-Läufen die schnellste Zeit hat (2+1-Regel).
Alle Infos, Ergebnisse und die Zwischenstände finden sich auf der offiziellen Website.
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